EDITORIAL »Flächendeckend ist zu beobachten, dass sich das Leistungsspektrum für Kunden klar verbessert. « Dagmar Kolerus, Redakteurin, experten-netzwerk GmbH Liebe Expertinnen, liebe Experten, Die Corona-Pandemie der vergangenen zwei Jahre hat gezeigt: das deutsche Gesundheitssystem funktioniert. Ob gesetzlich oder privat versichert – jeder Bundesbürger kann auf die jeweiligen Gesundheitsleistungen im Rahmen seines Versicherungsstatus zurückgreifen. Gesetzlich Krankenversicherte werden allerdings zunehmend mit Leistungskürzungen konfrontiert, weil der finanzielle Druck auf die Krankenkassen stetig zunimmt. Ein Problem des umlagefinanzierten Systems. Kritiker mahnen, dass teilweise nur noch von einer Art Grundversorgung gesprochen werden kann. Insofern werden für gesetzlich Versicherte private Krankenzusatzversicherung immer interessanter, damit bestimmte Gesundheitsleistungen abgesichert sind. Diesen Effekt bestätigt auch der boomende Markt in diesem Segment, der ein unverzichtbarer Bestandteil des dualen Versorgungssystems bleibt. Fast 30 Millionen aktive Zusatzversicherungen zeigen, dass die Bundesbürger sich des privaten Absicherungsbedarfs sehr wohl bewusst sind. Dementsprechend greifen die Versicherer diesen Trend auf und bieten zunehmend optimierte Tarife an. Flächendeckend ist zu beobachten, dass sich das Leistungsspektrum für Kunden klar verbessert. Wobei höhere Versorgungsqualität nicht automatisch zu höheren Prämien führt. Dies ist Ausdruck eines bereits sehr intensiv geführten Wettbewerbs. Es ist zu erwarten, dass künftig die Gesundheits- und Pflegeversorgung, analog zur Altersvorsorge, in betrieblichen Modellen vermehrt Einzug halten wird. Gerade angesichts des aktuellen Fachkräftemangels profitieren Arbeitgeber doppelt: Sie fördern den Erhalt der Gesundheit der Belegschaft und unterstützen das Recruiting mit einem attraktiven Benefit. Schon jetzt ist der Markt stark am Wachsen: 2021 boten 18.200 Unternehmen ihren Mitarbeitern eine bKV in Form von Gesundheitsleistungen oder eines Budgettarifs. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Plus von 38,9 Prozent. Tendenz weiter steigend. Vermittlern bietet sich in diesem stark entwickelnden Markt noch viel Geschäftspotenzial. Und sie können eine Situation zu schaffen, in der alle Beteiligten gewinnen: Unternehmen wie Arbeitnehmende. expertenReport | 06-22 1
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