Innovationen der Hallesche in der betrieblichen Kranken- und Pflegeversicherung Nutzen für die Arbeitgeber schaffen Bild: © New Africa – stock.adobe.com 26 06-22 | expertenReport
BETRIEBLICHE VORSORGE Der Generationenvertrag funktioniert nicht mehr. Das dürfte jedem klar sein, der das Milliardendefizit der gesetzlichen Krankenversicherung kennt. Der Steuerzuschuss liegt 2022 bei 28,5 Milliarden Euro. Auch die soziale Pflegeversicherung kommt mittlerweile nicht mehr ohne einen Zuschuss vom Fiskus aus. Finanzmittel, die in Konkurrenz zu anderen Haushaltsposten stehen: Verteidigung, Digitalisierung, Bildung. Die Politik spricht es ungern aus, dabei ist klar: Es wird immer wichtiger, die gesetzliche Absicherung durch private und betriebliche Gesundheitsvorsorge zu ergänzen. Häufig ist es so, dass die private Vorsorge dann besonders gut funktioniert, wenn sie betrieblich organisiert ist. Doch wie muss eine betriebliche Krankenversicherung (bKV) gestaltet sein, damit ein Unternehmen gewillt ist, in die Vorsorge der Mitarbeiter zu investieren? Die Hallesche geht sowohl in der bKV als auch in der betrieblichen Pflegeversicherung innovative Wege. Ein Überblick. Betriebliche Krankenversicherung: Freie Wahl für Mitarbeiter Die frühen Anfänge der bKV liegen in den 90er-Jahren. Mit den Leistungseinschränkungen der gesetzlichen Kassen rückten Zusatzversicherungen verstärkt in den Fokus. In der bKV wurden Einzelversicherungen in Form von Gruppenverträgen angeboten, entweder arbeitgeber- oder arbeitnehmerfinanziert. Das Kernproblem war damit gesät: Der Arbeitgeber musste eine Vorauswahl unter den angebotenen Zusatztarifen treffen. Sie deckten in der Regel die Bereiche Zahnersatz, Krankenhaus, Brillen, Hilfsmittel oder ambulante Arztbesuche ab. Das führte zwangsläufig dazu, dass ein Teil der Mitarbeiter von vornherein ausgeschlossen war. Beispielsweise bei Brillen. Die Hallesche versuchte neue Wege zu finden, um die bKV mehr am Bedarf der Firmen auszurichten. Alle Mitarbeiter sollten profitieren und in den finanziellen Eigenanteilen gesundheitlicher Vorsorge entlastet werden. So entwickelte sie zunächst Vorsorge-Schecks. Mitarbeiter konnten damit über das gesetzliche Minimum hinausgehende Vorsorgeuntersuchungen durchführen. Bestärkt von den positiven Rückmeldungen und mit dem Ziel, sich mit Innovationen im Markt zu behaupten, überlegte die Hallesche weiter und löste das Grundproblem der bKV auf. 2018 führte sie den ersten bKV-Budget-Tarif ein. Mitar- beiter erhalten dabei ein jährliches Gesundheitsbudget und können sich genau die Leistungen aussuchen, die sie gerade benötigen. Beispielsweise den Heilpraktiker, einen Zuschuss für Zahnersatz, Hörgeräte, Augenlaserbehandlung und vieles mehr. Der FEELfree-Tarif war geboren und die neue Freiheit zeigte ihren Erfolg in starken Wachstumszahlen sowie zahlreichen Nachahmern am Markt. Seit 2020 würdigt der Gesetzgeber die ergänzende Vorsorge von Arbeitgebern durch steuerfreie Beiträge. Ende 2021 haben 17.500 Unternehmen ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine bKV angeboten. 2015 waren es noch 3.850 Firmen. Nun erweitert die Hallesche die bKV erneut um ein innovatives Element. Im FEELfree:up, der ab dem 1. Juni 2022 angeboten wird, steigt das Gesundheitsbudget an, wenn es in einem Jahr vollständig ausgeschöpft wird. Es ist ein für Versicherer eher ungewöhnlicher Ansatz, die Leistungsnutzung zu belohnen. Mit diesem Mechanismus fördern Firmen Gesundheit und Wohlergehen ihrer Mitarbeiter in besonderem Maße. Weitere Innovationen des Tarifs: Wer nach einem Arbeitsunfall ins Krankenhaus muss, kann doppelt so viel für Gesundheitsleistungen ausgeben wie im Normalfall. Diese sind im neuen Tarif umfangreicher als bisher. Neben dem Besuch beim Heilpraktiker ist nun auch der Gang zum Chiropraktiker oder Osteopathen möglich. Verordnet ein Arzt kinesiologisches Taping, erstattet die Hallesche dies bis zu 100 Euro pro Jahr. Der FEELfree:up baut auf dem 2018 eingeführten Budget- Tarif FEELfree auf. Neben wachsenden Budgets im Bedarfsfall und der Budget-Verdopplung bei Arbeitsunfällen gibt es im neuen Angebot verbesserte Leistungen bei Sehhilfen, Augenoperationen und Zahnprophylaxe. Auch bei unterjährigem Beginn erhalten die Mitarbeiter nun das volle Gesundheitsbudget. Als Einsteigertarif besteht das Angebot von 2018 fort. → expertenReport | 06-22 27
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