BETRIEBLICHE KRANKENVERSICHERUNG bKV – die dritte Säule der Gesundheitsvorsorge Seit Beginn der 20er-Jahre des neuen Jahrtausends dominieren zwei vielschichtige Themen unseren Alltag: die Gesundheit und die wirtschaftliche Lage der Unternehmen in Deutschland. Bis ein Stand des Vorkrisenniveaus erreicht ist, werden vielerlei Kraftanstrengungen erforderlich sein. Auf dem Weg dorthin brauchen Unternehmen Mittel und Wege, eine gesunde wirtschaftliche Basis zu erhalten oder aufzubauen, kluge Investments im Segment der Digitalisierung, Mut für den sogenannten Change-Prozess und natürlich: gutes und gesundes Personal. Ein Marathon und keine Kurz- oder Mittelstrecke steht damit allen bevor. Auch Unternehmen, die sich in den zurückliegenden 18 Monaten bislang gut oder sogar sehr erfolgreich geschlagen haben, werden damit konfrontiert, dass die deutsche Gesellschaft überaltert. Dafür verantwortlich ist der seit dem Jahr 1972 zu verfolgende Geburtenunterschuss. Im Jahr 2030 kommt auf einen Arbeitnehmer ein Rentner. Braucht es der Beispiele mehr, um aufzuzeigen, wie heftig der demografische Wandel in Belegschaften durchschlagen wird? Fehlender Nachwuchs, die Überalterung im Personal, das Ausscheiden langjähriger Mitarbeiter*innen, längere Fehlzeiten, auch verstärkt durch Covid-19, stellen Firmenchefs und die Personalabteilungen schon heute vor immense Herausforderungen. Nicht zu vergessen, dass Homeoffice, Homeschooling und die Zunahme der virtuellen Anforderungen viele an die Grenzen der physischen und psychischen Belastbarkeit geführt haben. Gesundheit als Wirtschaftsfaktor Arbeitgeber*innen wissen darum, wie wichtig die Gesundheit ihrer Beschäftigten ist – insbesondere in der Pandemie. Konzerne und Großunternehmen setzen deshalb bewusst auf die Vorzüge einer betrieblichen Krankenversicherung (bKV). Sie wollen Mehrwerte bieten, damit Facharzttermine schneller vereinbart, Operationen vom Chefarzt durchgeführt und Einbettzimmer möglich werden. Denn gesetzlich Krankenversicherte genießen diese Vorzüge nicht. Es sei denn, sie zahlen aus eigener Tasche kräftig drauf. In den Unternehmen des Mittelstands mit seinen unterschiedlichen Strukturen ist das Interesse an der betrieblichen Krankenversicherung jedoch eher verhalten. Zahlen des Verbands der Privaten Krankenversicherung (PKV) aus 2020 bestätigen, dass in Deutschland erst 7.000 Unternehmen die Benefits einer betrieblichen Krankenversicherung (bKV) anbieten. Nur knapp 750.000 Arbeitnehmer*innen profitierten mittlerweile davon. bKV im Dornröschenschlaf Wenn die betriebliche Krankenversicherung ein Instrument ist, um die Attraktivität des Unternehmens zu unterstreichen, stellt sich die Frage: Was ist zu tun, damit sie endlich wachgeküsst wird? Denn nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) waren im April 2021 rund 44,4 Millionen Personen mit Wohnort in Deutschland (Inländerkonzept) erwerbstätig. Damit Unternehmen ihren Belegschaften auch im Bereich der Gesundheitsvorsorge wertschätzende Benefits bieten können, haben in den letzten Jahren immer mehr private Krankenversicherer daran gearbeitet, attraktive Produktangebote auszuarbeiten und nachhaltig zu etablieren. 4 06-21 | expertenReport
Bild: © contrastwerkstatt – stock.adobe.com GESUNDE MITARBEITER – KÖRPERLICH WIE GEISTIG Sie tragen positiv zum Betriebsklima bei und sind bereit, sich voll für das Unternehmen einzusetzen. Mit diesen Lösungen sollen Gesundheitsleistungen wie auch die finanzielle Absicherung verbessert werden. Mit einer betrieblichen Krankenversicherung kann somit die so wichtige Wertschätzung gezeigt und gleichzeitig ein Beitrag zur Reduzierung der Fehlzeiten durch Arbeitsunfähigkeit geleistet werden. Die Konzepte der Anbieter dafür sind sehr unterschiedlich aufgebaut. Sie enthalten sowohl klassische Versicherungsleistungen als auch ergänzende Services für betriebliches Gesundheitsmanagement. Eine betriebliche Krankenversicherung ist deshalb immer als umfassendes Mehrwertkonzept so individuell wie das Unternehmen selbst zu verstehen und aufzusetzen. »Eine betriebliche Krankenversicherung ist immer als umfassendes Mehrwertkonzept so individuell wie das Unternehmen selbst zu verstehen und aufzusetzen.« → expertenReport | 06-21 5
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