GESTZLICHE KRANKENVERSICHERUNG Befragung 1 Bundesland Zustimmung Präsenzkultur Unternehmen Zustimmung Präsenzkultur Führungskraft Befragung 2 Bundesland Zustimmung Präsenzkultur Unternehmen Zustimmung Präsenzkultur Führungskraft Bayern 51,7 % 54,0 % Baden-Württemberg 49,8 % 55,5 % Rheinland-Pfalz 54,2 % 50,9 % Saarland 59,7 % 70,2 % Hessen 52,2 % 54,3 % Nordrhein-Westfalen 55,5 % 57,5 % Thüringen 52,7 % 45,0 % Sachsen 58,1 % 66,7 % Brandenburg 48,0 % 68,2 % Berlin 55,4 % 55,1 % Sachsen-Anhalt 62,1 % 65,8 % Mecklenburg-Vorpommern 55,4 % 71,4 % Bremen 75,0 % 61,9 % Hamburg 52,3 % 56,4 % Schleswig-Holstein 52,7 % 48,5 % Niedersachsen 53,5 % 54,0 % Bayern 45,8 % 50,1 % Baden-Württemberg 42,7 % 50,7 % Rheinland-Pfalz 48,7 % 49,6 % Saarland 62,1 % 72,9 % Hessen 40,4 % 47,4 % Nordrhein-Westfalen 47,8 % 49,0 % Thüringen 46,6 % 43,2 % Sachsen 49,6 % 50,4 % Brandenburg 49,2 % 51,2 % Berlin 48,7 % 45,3 % Sachsen-Anhalt 55,7 % 53,3 % Mecklenburg-Vorpommern 49,2 % 56,1 % Bremen 58,1 % 45,0 % Hamburg 36,9 % 38,6 % Schleswig-Holstein 40,4 % 44,7 % Niedersachsen 48,3 % 50,5 % Anteil der mobil arbeitenden Beschäftigten mit Zustimmung zu Aussagen der Grenzmanagement-Taktiken nach Altersgruppen zum Befragungszeitpunkt 2 Entwicklung im Vergleich zur Befragung 71,2 % 55,3 % 43,0 % –2,9 % +0,5 % +0,5 % Zeitliche Taktiken Beim mobilen Arbeiten versuche ich, meine Zeit so zu strukturieren, dass ich Familie und Arbeit klar trennen kann. + 65,4 % 57,1 % 51,6 % 66,7 % 59,2 % 47,4 % 71,4 % 57,1 % 51,0 % –10,7 % +3,4 % +0,3 % –4,8 % +0,1 % –6,9 % –5,4 % –9,7 % –10,7 % Örtliche Taktiken Beim mobilen Arbeiten nutze ich einen abgetrennten Raum, damit ich Familie und Arbeit getrennt halten kann. Kommunikative Taktiken Ich kommuniziere meine mobilen Arbeitszeiten klar und deutlich gegenüber den Mitgliedern meines Teams und weise darauf hin, dass ich außerhalb der kommunizierten Zeiten nicht in meinem Privatleben gestört werden will. 36 06-21 | expertenReport
»Trotz sinkender Präsenzkultur wird das Büro also auch in Zukunft für viele Beschäftigte ein wichtiger Bestandteil produktiven und gesunden Arbeitens sein.« Tipps für den Umgang mit Homeoffice Herausforderung Homeoffice für Familien ▶ Ziele festlegen: Erwartungen lassen sich nur erfüllen, wenn Führungskräfte Ziele offen kommunizieren. Eine klar definierte zu erbringende Leistung schafft Sicherheit für mobil Beschäftigte und erleichtert es Vorgesetzten, Kontrolle abzugeben. ▶ Output statt Input: Um die Leistung eines mobil Beschäftigten zu messen, sollten Führungskräfte die Quantität und Qualität des Outputs bewerten. Da die Arbeit im Homeoffice meist sehr autark ist, sind die Ergebnisse der erbrachten Arbeit leichter zu fassen als der Input. ▶ Arbeitszeiten offen kommunizieren: Eine Ursache von Stress im Homeoffice ist das Gefühl, immer erreichbar sein zu müssen. Feste Kernarbeitszeiten können helfen, die Erwartungen der Führungskräfte zu erfüllen und Mitarbeitenden gleichzeitig diesen Stress zu nehmen. Wichtig: Vorgesetzte sollten als Vorbild fungieren und selbst offen kommunizieren, wann sie erreichbar sind und wann nicht. Auch E-Mails an die Beschäftigten zur späten Stunde wirken kontraproduktiv, denn sie suggerieren, ständig erreichbar sein zu müssen. ▶ Vertrauen statt Kontrolle: Für viele Führungskräfte kann die Arbeit im Homeoffice einen weitgehenden Kontrollverlust bedeuten. Dabei vergessen sie oft, dass sie auch im Büro nicht ständig ein Auge auf alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben können. Egal ob im Homeoffice oder in Präsenz, Vertrauen in sein Team zu haben, fördert die Arbeitsmoral. Auch hier helfen regelmäßige Termine, in denen Vorgesetzte mit Beschäftigten zusammenkommen, um den Status quo zu besprechen. Unabhängig von der steigenden Homeoffice-Akzeptanz, für viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer stellt die Rückkehr in das Büro eine Erleichterung dar. Das ist immer dann der Fall, wenn Berufliches und Privates zu Hause nicht klar voneinander getrennt werden. Das sogenannte Grenzmanagement – die Fähigkeit, sich zeitlich, örtlich und kommunikativ von der Arbeit abzugrenzen – kann darüber entscheiden, ob mobile Arbeit erfolgreich und vor allem gesund ist. Besonders Eltern leiden unter der fehlenden Trennung, verstärkt noch durch die monatelangen Kita- und Schulschließungen. So weist die Studie darauf hin, dass die Grenze zwischen Beruf und Freizeit im Laufe der Pandemie besonders bei Beschäftigten mit Kindern immer weiter verschwamm. Die Zustimmung zur Aussage, dass mobile Beschäftigte versuchen, ihre Zeit so zu strukturieren, dass sie Familie und Arbeit zeitlich klar trennen können, nimmt zwar bei allen Gruppen über den Befragungszeitraum ab. Bei mobil arbeitenden Beschäftigten mit Kindern im Haushalt ist diese negative Entwicklung mit –10,7 Prozent (ein Kind), –4,8 Prozent (zwei Kinder) und –5,4 Prozent (drei und mehr Kinder) jedoch stets stärker als bei Paaren ohne Kinder mit –2,9 Prozent. Trotz sinkender Präsenzkultur wird das Büro also auch in Zukunft für viele Beschäftigte ein wichtiger Bestandteil produktiven und gesunden Arbeitens sein. BARMER Universität St. Gallen service@barmer.de info@unisg.ch www.barmer.de www.unisg.ch expertenReport | 06-21 37
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