eR 03/22

Die Corona-Pandemie hat nicht nur das Erfordernis einer bedarfsgerechten Risikovorsorge in Verbindung mit dem Verlust der Arbeitskraft, sondern auch die Notwendigkeit und den Stellenwert einer qualifizierten Vorsorgeberatung durch die Versicherungsvermittler und Versicherungsvermittlerinnen mit Nachdruck hervorgehoben. Allerdings hat diese Pandemie auch ihre Spuren in der deutschen Versicherungswirtschaft hinterlassen. Die Anträge auf Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung werden im Fall einer Infektion mit dem SARS-CoV-2-Virus oder einer der Virusmutanten durchaus auch von den Gesellschaften zurückgestellt. Gleichzeitig hat das Thema der Pandemie auch in einigen Versicherungsbedingungen Einzug gehalten. So hat beispielsweise ein Anbieter einer Dread-Disease-Versicherung die Leistungsvoraussetzungen für das versicherte Risiko Intensivpflege mit künstlicher Beatmung mit einem kleinen, aber durchaus beratungsrelevanten Zusatz versehen. Danach besteht kein Leistungsanspruch, wenn die Beatmung der versicherten Person aufgrund einer von der Weltgesundheitsorganisation als Pandemie eingestuften Erkrankung erfolgt. Für die Kundenberatung sind diese Details wichtige Hinweise, oder nennen wir es einen Fingerzeig, in Zukunft grundsätzlich noch genauer hinzusehen. Es wäre fatal, wenn Versäumnisse für alle Betroffenen wie ein Bumerang zurückkämen.