BEWERTUNG & VERKAUF Persönliche Vollmachten, Testament Viele wissen es leider noch immer nicht: Auch Ehepaare können nicht allein durch die Eheschließung füreinander handeln. Es bedarf zusätzlicher Regelungen wie Generalvollmacht, Betreuungsverfügung, Patientenverfügung, Unternehmervollmacht et cetera. Diese Dinge sollten Sie, sofern noch nicht geschehen, auf jeden Fall und unverzüglich angehen. Unabhängig von der Rechtsform des Unternehmens und vom Alter der Vertragsparteien: Haben Sie schon ein Testament? Falls nicht, sollten Sie eines erstellen. Geschäftliche Vollmachten Legen Sie fest, wer im Fall der Fälle für Sie in welchen Bereichen in welchem Umfang handeln darf und welche Informationen er benötigt. Bei vielen Rechtsformen kann dies zum Beispiel durch eine Handlungsvollmacht, Prokura oder Ähnliches erreicht werden. Sogar Einzelunternehmer können einen Prokuristen einsetzen, sofern sie als e. K. firmieren. Auch eine Bankvollmacht kann sinnvoll sein, um fällige Zahlungen leisten zu können und eine Kontrolle über den eingehenden Umsatz zu haben. Bankverbindungen und Zahlungsverpflichtungen Erstellen Sie eine Auflistung der Bankverbindungen und der laufenden Zahlungsverpflichtungen. Auch wenn Ihre Bevollmächtigten dies im Zweifel auch aus den Kontoauszügen entnehmen könnten, können sie sich dadurch wesentlich einfacher und schneller einen Überblick verschaffen und gegebenenfalls wichtige Fristen einhalten. Über den Autor Oliver Petersen ist Vorstandsmitglied beim Makler Nachfolger Club e. V., Unternehmensberater, Versicherungsfachwirt und seit über 30 Jahren in der Versicherungsbranche in Sachen Unternehmensentwicklung, Nachfolge und Exit-Strategie unterwegs. Wichtige Ansprechpartner Wer sind die wichtigsten Ansprechpartner bei den Bankverbindungen der Firma? Wie sind die Maklerbetreuer zu erreichen und welche Agenturnummern gibt es? Wie sind die Wirtschaftsprüfer, Steuerberater und Rechtsanwälte der Firma zu erreichen? Gibt es sonst noch wichtige Personen, deren Kontaktdaten verfügbar sein müssen? Bestandstransparenz und Kennzahlen Machen Sie eine Strukturanalyse Ihres Kundenbestandes. Altersstruktur, geografische Verteilung, Zielgruppen et cetera. Stellen Sie dann eine Übersicht Ihres Vertragsbestandes auf. Welche Verträge sind bei welchen Gesellschaften? Welche Sparten? Wie verteilen sich die Provisions- beziehungsweise Courtageeinnahmen auf die einzelnen Gesellschaften und Sparten? Welche weiteren Kennzahlen könnten wichtig sein: Stornoquoten, unverdiente Provision, Stornoreserve, Vermögensschadenhaftpflicht (passt die Versicherungssumme, gab es Schäden, wenn ja welche?). Sofern Sie mit Maklerpools arbeiten: Welche Bestandsteile liegen bei den Pools? Diese Kennzahlen sollten Sie jährlich aktualisieren. Profis lassen sich regelmäßig eine Marktwerteinschätzung erstellen. Interessierten Maklern steht er gerne für weitere Informationen zur Verfügung: petersen@makler-nachfolger-club.de oder 0711/6567487. 42 02-21 | expertenReport
Verträge, Vereinbarungen und Bilanzen Wo sind die wichtigsten Verträge und Vereinbarungen zu finden? Wo haben Sie die letzten Bilanzen und die aktuelle BWA abgelegt? Gibt es weitere Vermögensaufstellungen, die wichtig sein könnten? Handlungsanweisungen an Bevollmächtigte Was ist Ihnen wichtig, sollte der Fall der Fälle eintreten? Wem möchten Sie was sagen, beziehungsweise welche Anweisungen sehen Sie für wen als wichtig an, damit es mit Ihrem Unternehmen weiter- gehen kann? Denken Sie immer daran, welche Informationen einerseits für eine Weiterführung des Unternehmens durch Familienangehörige oder Mitarbeiter wichtig sind und welche andererseits für einen Verkauf wichtig sein können. Diese Auflistung kann selbstverständlich nicht abschließend sein, denn wie eingangs erwähnt ist jede Notfall- und Nachfolgeplanung individuell zu sehen. Es sollte eine grobe Übersicht über wichtige Themen in diesem Zusammenhang erstellt werden. Wer sich mit diesem Thema tiefer beschäftigen möchte, dem empfehlen wir gerne unsere Websites: www.makler-notfallplan.de www.makler-notfallordner.de Während des Verkaufs Wer den Kauf eines Maklerbestandes oder eines Maklerunternehmens zum Teil seiner Unternehmensentwicklung machen möchte, braucht, sofern er es nicht aus Eigenmitteln bestreiten kann, eine solide Finanzierung, möglichst mit Fördermitteln. Das geht nicht von heute auf morgen und Kaufinteressenten sind gut beraten, sich frühzeitig um mögliche Finanzierungspartner zu bemühen. Holen Sie sich Hilfe von sachkundigen Partnern, die Ihnen neben Finanzierungsmöglichkeiten auch dabei helfen, die nötigen Businesspläne zu erstellen, Kapitalnachweise zu besorgen und Fördermittel zu beantragen. Wer hier Information oder Unterstützung benötigt, kann sich weitere unverbindliche Informationen auf unserer Finanzierungsplattform besorgen: www.finanzierung-maklerbestand.de Nach dem Verkauf Wenn Sie Käufer oder Nachfolger sind, alles abgewickelt ist und die Kaufverträge für den Bestand abgeschlossen sind, sollten Sie sofort damit beginnen, alles zu tun, um Ihren Return on Investment (ROI) so schnell als möglich zu erreichen. Unabhängig von der Rechtsform des übernommenen Bestandes ist für Ihre weitere Unternehmensentwicklung die möglichst schnelle und sichere Vereinnahmung der Courtagen der gekauften Bestände eines der wichtigsten Dinge. Bauen Sie sich ein Monitoring der einzelnen Versicherungsverträge auf und controllen Sie die Einnahmen der übernommenen Courtagen und, sollten Sie Cross- Selling betreiben wollen, auch welche neuen Courtagen hinzukommen. Wenn Sie diese Zahlungsströme mit dem investierten Kapital vergleichen, können Sie überwachen, wann Sie den Breakeven-Point erreicht haben, sprich, ab wann sich Ihre Investition amortisiert hat. Bei größeren Beständen kann es sinnvoll sein, einzelne Kostenträger beziehungsweise Kostenstellen anteilig auf den übernommenen Bestand zu buchen, um eine Amortisation unter Berücksichtigung der anteiligen Kosten und gegebenenfalls realisierter Skaleneffekte für die Bestandsverwaltung zu controllen. Wer sich für tiefer gehende Informationen interessiert, kann sich eine Übersicht über mögliche Partner, die Ihnen beim Verkürzen der Amortisationszeit helfen können, hier verschaffen: www.Makler-Nachfolger-Club.de/ Spezialisten Makler Nachfolger Club e. V. info@makler-nachfolger-club.de www.makler-nachfolger-club.de expertenReport | 02-21 43
Laden...
Laden...
Das IVW-geprüfte Print-Magazin expertenReport erscheint pro Quartal. Das Themenspektrum konzentriert sich auf die relevanten Sparten sowie die Zukunftsthemen der deutschen Versicherungswirtschaft.
Das expertenReport E-Paper erscheint fünf Mal pro Jahr.
X
Facebook
LinkedIn