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eR 02/21

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Unternehmensentwicklung hat viele Facetten und ist kein kurzfristig aufgesetztes Schnellschuss- Projekt oder gar eine Einmalaktion. Vielmehr stellt sie einen Prozess dar, der zu keinem Zeitpunkt endet… Deshalb betrachten die Autoren eine Unternehmensentwicklung auch uns ganz unterschiedlichen Blickwinkeln. Im Mittelpunkt stehen dabei natürlich die digitale Welt mit ihren weitreichenden Möglichkeiten für eine moderne Kommunikation, zum Beispiel via WhatsApp, die Nutzung bekannter Businessportale wie XING oder LinkedIn. Thomas Fritzsche beschäftigt sich in seinem Beitrag mit der Frage „Was wir von den Bienen lernen können?“ Sehr viel – auch wenn uns das auf den ersten Blick nicht bewusst ist. Und natürlich dreht sich in dieser Ausgabe sehr viel um ein Thema Bestand, Bestandsverkauf, Maklerrente und Unternehmensnachfolge, denn über später sollte man früher nachdenken.

BEWERTUNG & VERKAUF

BEWERTUNG & VERKAUF »Die wenigsten Makler sind passionierte Bilanzanalysten, deren Hobby darin besteht, ihre Bilanzen oder Jahresabschlüsse nach Optimierungspotenzialen zu durchsuchen. Das geht einfacher: indem ein Makler seine Ergebnisse einfach auf einer sehr groben und oberflächlichen Ebene mit den Ergebnissen seiner Kollegen vergleicht.« Ich will mich hier an dieser Stelle allerdings nicht mit den Ausnahmen, sondern mit dem „Normalo“ unter den Maklern beschäftigen. Der hat in der Regel ein bis drei Mitarbeiter und erzielt einen Umsatz von 75.000 bis 150.000 Euro. Warum soll ein solcher Makler sich die Frage nach einer strategischen Unternehmensplanung stellen und vor allem: Worauf soll er sich konzentrieren? „Wenn es nicht läuft, muss man einfach härter reinklotzen und mehr Umsatz machen“, könnte man einem solchen Makler raten. Doch ist das ein zielführender Rat? Man könnte natürlich differenzierter vorgehen: Ist das Unternehmen in den richtigen Zielgruppen unterwegs, stimmen Akquise- und Ansprache-Wege, arbeitet der Makler mit den richtigen Produktgebern zusammen? Doch vielleicht ist das Marketing, der Vertrieb und die Beratung gar nicht das Problem des Maklers. Vielleicht liegen die ganz woanders. Eine Näherung über die betriebswirtschaftlichen Eckpunkte könnte hier wertvolle Impulse geben. Anstatt über die fehlenden Erträge des Unternehmens einfach nur unzufrieden zu sein, könnte sich der Makler mit der Frage beschäftigen, ob im Unternehmen Dinge anders organisiert werden können, Abläufe verbessert werden können. Wir sehen bei den Unternehmensanalysen im Vorgriff auf eine Unternehmensnachfolge gerade bei den Unternehmen, die sich diese strategischen Fragen nicht gestellt haben, eine erhebliche Unterperformance gegenüber Unternehmen, die sich diese einfachen Fragen regelmäßig gestellt haben. Die wenigsten Makler sind passionierte Bilanzanalysten, deren Hobby darin besteht, ihre Bilanzen oder Jahresabschlüsse nach Optimierungspotenzialen zu durchsuchen. Das geht einfacher: indem ein Makler seine Ergebnisse einfach auf einer sehr groben und oberflächlichen Ebene mit den Ergebnissen seiner Kollegen vergleicht. Um diesen Vergleich anstellen zu können, haben wir das Vermittlerbarometer des AfW mit den aktuellen Zahlen aus dem Vermittlerregister zusammengeführt und daraus ein Tool entwickelt. Das Makler-Ranking, das 2021 schon im dritten „Jahrgang“ erscheint, arbeitet auf einer rein statistischen, anonymisierten Ebene und bietet Vergleiche auf zwei Ebenen: einerseits nach Umsatz und andererseits nach Ertrag. Nur in Kombination dieser beider Zahlen lassen sich daraus Rückschlüsse ziehen, mit welchen Schwerpunktthemen sich der Makler in seiner Unternehmensplanung als Erstes beschäftigen sollte. Wenn ein Makler beispielsweise im Umsatz auf Platz 3.696 liegen sollte, beim Ertrag aber auf Platz 7.692, dann ist offensichtlich, dass das Unternehmen zu hohe Kosten im Vergleich zu seinen Wettbewerbern hat. Der Makler kann sich also bei der Suche nach Optimierungspotenzialen auf die Frage konzentrieren, wie er seine Prozesse verschlankt oder beschleunigt oder ob er Dinge automatisieren kann, die er heute mit zu hohem Personaleinsatz abwickelt. Die Frage nach dem richtigen Maklerverwaltungssystem oder die Frage nach dem wirkungsvollen Einsatz des Systems steht in einem solchen Fall im Zentrum der Überlegungen. Ebenso müsste er sich die Frage stellen, ob er sein Personal wirklich auslastet und effizient einsetzt. Ganz anders wäre die Herangehensweise zu wählen, würde der Makler im Umsatz einen deutlich schlechteren Platz belegen als im Ertrag. Er müsste vermuten, dass kein Effizienzproblem, sondern ein Marktproblem beziehungsweise Umsatzproblem vorliegt. 38 02-21 | expertenReport

Über den Autor Andreas Grimm ist Mitbegründer des Resultate Instituts in München. Der Branchenexperte bewertet mit seinen Kollegen bundesweit Maklerbestände und -unternehmen und verhilft ihren Inhabern zu einem erfolgreichen Bestandsverkauf. Das Resultate Institut hat für seine Nachfolgelösung „Resultate Select“ 2020 den FinanzBusinessPreis für Innovation erhalten. Gleich ob Maklerrente oder klassischer Bestandsverkauf, mit Resultate Select ermitteln Makler die für sie wirtschaftlich attraktivste Form des Bestandsverkaufs. Er kann sich also auf die Frage konzentrieren, wie er mehr Umsatz in seine Organisation holt, durch beispielsweise den Zukauf von Maklerbeständen oder durch die Gewinnung neuer Kooperationspartner und Marktzugänge. Es geht in diesem Fall also nicht um mehr Effizienz, sondern um bessere Marktbearbeitung. Würde dagegen der Makler mit dem Kostenproblem sich um mehr Umsatz bemühen, wäre der Ansatz, sich um mehr Umsatz zu bemühen, eher kontraproduktiv. Er würde mit seiner ineffizienten Organisation den Mehrumsatz gar nicht zufriedenstellend verarbeiten oder könnte auf der anderen Seite vielleicht sogar Bestandskunden gefährden, weil er diese für das zu verarbeitende Neugeschäft vernachlässigen müsste. Ein Fehler, den wir leider bei vielen Maklern beobachten können, wenn sie ihr Einkommen steigern wollen. Mehr Umsatz zu generieren, kann in einem solchen Fall zu einer sehr frustrierenden Erfahrung führen und irgendwann sogar dazu, dass der Makler die Freude am Unternehmen verliert, weil er dem Irrtum aufsitzt, seinen Beruf nicht zu beherrschen. Dabei arbeitet er sich nur an den falschen Fragen ab. Das Makler-Ranking stellt das Resultate Institut allen Maklern in Deutschland kostenfrei zur Verfügung. Es ist in den Onlinebestandsrechner integriert, mit dem Makler eine grobe Indikation für den Wert ihres Maklerunternehmens und ihres Maklerbestands erhalten. Der Bestandsrechner ist erreichbar unter https://www.resultate-institut.de/ maklerbestand-bewerten/?from=Experten-Report Resultate Institut für Unternehmensanalysen und Bewertungsverfahren GmbH info@resultate-institut.de www.resultate-institut.de expertenReport | 02-21 39

Das IVW-geprüfte Print-Magazin expertenReport erscheint pro Quartal. Das Themenspektrum konzentriert sich auf die relevanten Sparten sowie die Zukunftsthemen der deutschen Versicherungswirtschaft.

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